28,10,0,50,2
600,600,60,1,3000,5000,25,800
90,150,1,50,12,30,50,1,70,12,1,50,1,1,1,5000
Powered By Creative Image Slider
Prof. Schmoll
View Image
Uni Halle
View Image
Uni Halle
View Image
16645052
diesen Monat
letzten Monat
67003
102516

Krebsaktionstag in Halle am 19.10.19

Liebe Freunde, liebe Besucher,

heute zum Krebsaktionstag im Stadthaus Halle (Saale) luden gemeinsam die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft (SAKG) mit dem Krukenberg Krebszentrum, dem Onkologischen Zentrum des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara sowie dem Onkologischen Zentrum Martha-Maria Halle-Dölau ein.

Dr. Lantzsch eröffnete die Veranstaltung und ging auch auf die traurigen Ereignisse vom 09.10.19 ein. Das fand ich persönlich sehr emotional und passend für den heutigen Tag, da heute unmittelbar zum Krebsaktionstag ein Konzert für ein friedliches und tolerantes Miteinander stattfand.  

Fünf Mitglieder unserer SHG beim Krebsaktionstag

Geschäftsführer der SAKG, Sven Weise, sprach deutliche Worte über soziale Aspekte. Mal ein kleines Beispiel, wie Krebspatienten unter Druck gesetzt werden:

Ein Patient erhält während der Anfangsphase der Chemotherapie eine Aufforderung der Krankenkasse (Name bekannt), einen REHA-Antrag zu stellen.

Zitat der KK:

„Da wir bisher noch keine Nachricht über die Antragstellungerhalten haben, möchten wir Sie hiermit daran erinnern. Bitte stellen Sie den Antrag bis 03.12.2017, wir sind Ihnen gern beim Ausfüllen behilflich. Sollten Sie noch Fragen haben, können Sie sich vertrauensvoll an uns wenden.

Wir weisen Sie nochmals darauf hin, dass bei unterlassener Antragstellung aufgrund gesetzlicher Vorschriften nach Ablauf dieser Frist Ihr Anspruch auf Krankengeld entfällt und Ihre Mitgliedschaft bei der KK endet.“

Das bedeutet in meinen Augen auf DEUTSCH…Wird während der REHA-Maßnahme festgestellt, dass der Patient nicht arbeitsfähig ist, wird der Antrag automatisch in einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente umgewandelt. Somit ist der Patient nicht in der Lage, wenigstens seine 72 Wochen Krankengeld voll auszuschöpfen.

In diesem Fall ist der Patient nur wenige Wochen im Krankenstand und wird zu etwas gedrängt, was seitens von Patienten unwahrscheinlich unverständlich und egoistisch klingt.

Wer diesbezüglich ähnliche Erfahrungen in Zukunft erleben sollte, kann sich vertrauensvoll an Patientenorganisationen, wie z.B. die Selbsthilfegruppen bzw. die Krebsgesellschaften wenden. Ihr seid nicht allein, nur ihr müsst Euch öffnen und äußern.

Die Expertenrunde Hämatologie / Onkologie wurde von Frau Dr. Al-Ali (eine sehr patientennahe Ärztin) aus dem Krukenberg Krebszentrum zusammen mit einer Ärztin aus dem Elisabeth-Krankenhaus geleitet. Der Raum war bis auf dem letzten Platz besetzt und es wurden viele Fragen gestellt und sehr ausführlich in laienhafter Sprache beantwortet. Eine sehr schöne Runde mit klaren, ehrlichen und sehr direkten Antworten. So ging es u.a. um Lebensqualität, gezielte- und personalisierte Therapien aber auch um Fragen zum MM, Kosmonauten-Nahrung bzw. um Fragen einer Heilpraktikerin. 

Auf ein Beispiel möchte ich etwas näher eingehen:

Eine CLL-Patientin (75 Jahre) deren Diagnose bereits vor mehr als 20 Jahren erfolgte und aufgrund ihrer Werte noch keine Therapie notwendig ist, leidet an starkem Untergewicht. Sie hat einen BMI von knapp 17, nimmt regelmäßig und ausreichende Mahlzeiten zu sich, trinkt genügend und fühlt sich in ihrer Lebensqualität sehr eingeschränkt. Sowohl die Hausärztin als auch die niedergelassene Hämatologin weigern sich, der Patientin die sogenannte „Kosmonauten-Nahrung“ zu verschreiben. Ist für uns einfach unverständlich, da ein BMI unter 18,5 als Mangelernährung bezeichnet wird.

Fazit:

Immerhin haben sich am Samstagvormittag fünf Vertreter unserer Selbsthilfegruppe den Weg ins Stadthaus auf sich genommen, um den zahlreichen Vorträgen zu folgen. Gerade die Expertenrunde „Hämatologie / Onkologie“ bzw. der Vortrag über komplementäre Behandlungsmöglichkeiten haben uns interessiert und wurden selbstverständlich auch nicht enttäuscht.

Eine sehr stimmige Veranstaltung mit vielen Möglichkeiten. So stand u.a. ein DaVinci-Operationssystem des UKH zur Verfügung, aber auch Ärzte standen den vielen Stunden mit den verschiedensten Krankheitshintergründen Rede und Antwort. Nun freuen wir uns auf die kommende Veranstaltung am 05.11.19 im UKH (https://www.medizin.uni-halle.de/ ).

Einige Bilder vom Krebsaktionstag gibt es hier in der Galerie.

Eure Simone

© 2016 Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle (Saale) / Sachsen-Anhalt

HELIX_NO_MODULE_OFFCANVAS