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Multiples Myelom: Erfolg mit bispezifischem Antikörper

Elranatamab ermöglicht beim mehrfach vorbehandelten rezidivierten Multiplen Myelom ein dauerhaftes Ansprechen und ein deutlich längeres progressionsfreies Überleben als bisher bei dieser Patientengruppe zu erwarten wäre.

Berlin. Trotz der Vielzahl von Behandlungsoptionen, die in den letzten Jahren zur Therapie des Multiplen Myeloms hinzugekommen sind, ist der Bedarf an Innovationen zur Behandlung beim mehrfach vorbehandelten rezidivierten und refraktären Multiplen Myelom weiterhin groß.

Die Einführung von Elranatamab (Elrexfio®) ist deshalb eine wichtige Bereicherung für die Therapie stark vorbehandelter Patientinnen und Patienten mit rezidiviertem und refraktärem Multiplen Myelom (rrMM), sagte Professor Hermann Einsele, Klinikdirektor Medizin II und Schwerpunktleiter Hämatologie am Universitätsklinikum in Würzburg.

Der bispezifische Antikörper bindet an das Plasmazell-spezifische Antigen BCMA und das T-Zell-Antigen CD3. So werden auch T-Zellen, die eigentlich anders ausgerichtet sind, auf die Tumorzellen gerichtet und können diese abtöten, erläuterte Einsele. Als Vorteil im Vergleich zur BCMA-gerichteten CAR-T-Zelltherapie nannte er die Verfügbarkeit von Elranatamab Off-the-Shelf und die deutlich weniger aufwändige Anwendung.

Medianes Gesamtüberleben lag bei 21,9 Monaten

Basis der Zulassung von Elranatamab war die Phase-II-Studie MagnetisMM-3, in der 123 Patienten Elranatamab als erste BCMA-gerichtete Therapie nach mindestens drei Vortherapien (darunter einen immunmodulatorischen Wirkstoff, einen Proteasom-Inhibitor und einen Anti-CD38-Antikörper) erhielten.

Die objektive Ansprechrate (ORR) lag bei 61 % und die Wahrscheinlichkeit, dass das Ansprechen über die Beobachtungsdauer von 14,7 Monaten aufrecht erhalten blieb, bei etwa 72 %. Bei einer aktuelleren Auswertung wurde die hohe Ansprechrate von 61 % bestätigt, und es zeigte sich ein medianes progressionsfreies Überleben (mPFS) von 17,2 Monaten. „Bisher erreichten diese Patientinnen und Patienten typischerweise ein mPFS von vier bis fünf Monaten“, sagte Professor Steffen Raab, Sektionsleiter Multiples Myelom, Universitätsklinikum Heidelberg.

Auch das mediane Gesamtüberleben (mOS) lag mit 21,9 Monaten deutlich über dem, was sonst beobachtet werde (11–12 Monate). Unerwünschte Ereignisse von besonderem Interesse bei Therapie mit Elranatamab sind Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS) und Infektionen. „Wir wissen mittlerweile damit umzugehen“, sagte der Hämatoonkologe.

Um das Risiko für CRS niedrig zu halten, wird Elranatamab nach Prämedikation stufenweise aufdosiert und die Therapie zunächst stationär überwacht. Ab der dritten Dosis ist die Therapie laut Raab auch an kleineren Zentren und onkologischen Praxen durchführbar. (fk)

Quelle:

https://www.aerztezeitung.de/

 

© 2016 Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle (Saale) / Sachsen-Anhalt

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