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Stammzelltransplantation bei multiplem Myelom – ja oder nein?

Die autologe Stammzelltransplantation bringt bei multiplem Myelom in Verbindung mit anderen molekularen und Immun-Standardtherapien nur teilweise Überlebensvorteile.

Die Therapiemöglichkeiten beim multiplen Myelom haben sich in den letzten Jahren dank der Entwicklung neuer molekularer und Immun-Therapien deutlich verbessert. Eine Dreifachtherapie mit einem Immunmodulator, einem Proteasomhemmer und einem Kortikosteroid gefolgt von einer Erhaltungstherapie mit dem Immunmodulator ist zu einer wichtigen Option geworden. Ob sich die Aussichten noch einmal verbessern, wenn zusätzlich noch eine autologe Stammzelltransplantation durchgeführt wird, sollte in einer Phase III-Studie ermittelt werden. Die Ergebnisse der Studie wurden auf der diesjährigen Tagung der American Association of Clinical Oncology vorgestellt und in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine publiziert.

In der Phase III-Studie erhielten erwachsene Patienten zwischen 18 und 65 Jahren, die an einem Myelom mit Symptomen litten, einen Zyklus einer bewährten Dreifachtherapie. Anschließend erhielt eine Gruppe zwei zusätzliche Zyklen der Dreifachtherapie plus Stammzellmobilisierung, gefolgt von fünf weiteren Dreifachtherapiezyklen (RVD-Gruppe) oder einer Hochdosis-Chemotherapie plus autologer Stammzelltransplantation gefolgt von zwei zusätzlichen Zyklen Dreifachtherapie (Transplantationsgruppe). Beide Gruppen erhielten zudem eine Erhaltungstherapie mit dem Immunmodulator, so lange, bis die Krankheit weiter voranschritt oder die Nebenwirkungen zu stark wurden.

Das Risiko, dass die Krankheit weiter voranschritt oder tödlich endete, war in der RVD-Gruppe höher als in der Transplantationsgruppe. So ergab sich nach der Stammzelltransplantation ein längeres Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt. Die Ansprechraten auf die Behandlung waren in beiden Gruppen vergleichbar. Und auch im Gesamtüberleben nach fünf Jahren unterschieden sich die beiden Gruppen nicht. In der Transplantationsgruppe traten mehr Nebenwirkungen Grad 3 oder höher auf.

Durch die zusätzliche autologe Stammzelltransplantation konnte die Krankheit länger aufgehalten werden. Ein Vorteil im Gesamtüberleben ergab sich dadurch jedoch nicht, so die Studienautoren zusammenfassend. In jedem einzelnen Krankheitsfall müsse gründlich abgewogen werden, ob sich eine autologe Stammzelltransplantation lohnen kann oder nicht.

Quelle:

Stammzelltransplantation bei multiplem Myelom – ja oder nein? | DKG (krebsgesellschaft.de)

 

© 2016 Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle (Saale) / Sachsen-Anhalt

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