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Chemo- und Strahlentherapie bei Morbus Hodgkin

Die risikoangepasste Kombinationstherapie aus Chemo- und Strahlentherapie beim Hodgkin-Lymphom im Frühstadium hat sich auch langfristig bewährt.

Bei Patienten mit einem Hodgkin-Lymphom im Frühstadium ist eine Kombination von Chemo- und Strahlentherapie mittlerweile Standard, die früher praktizierte alleinige Bestrahlung ohne vorhergehende Chemotherapie wird heute in der Regel nicht mehr durchgeführt. Um unnötige Belastungen durch die toxischen Therapien, soweit es geht, zu vermeiden, hat sich die Intensität der Therapie reduziert. Dieses Vorgehen wird durch neue Langzeitergebnisse einer Studie aus Deutschland bekräftigt, die in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology veröffentlicht wurden.

Wurden früher bei der Strahlentherapie sogenannte Großfelder bestrahlt, in denen sich die Lymphome selbst, aber auch alle angrenzenden Lymphknotenregionen befanden (extended field-Bestrahlung), sind die Bestrahlungsfelder heute sehr begrenzt – nur noch das unmittelbar betroffene „involvierte“ Gewebe wird bestrahlt (involved field-Bestrahlung). In der jetzigen Analyse wurde nun verglichen, mit welchen Langzeitergebnissen die Kombinationstherapie aus Chemo- und involved field-Bestrahlung sowie die alleinige extended field-Bestrahlung einhergehen. Zu diesem Zweck analysierten die Forscher die Daten von 4.276 Patienten mit frühem Hodgkin-Lymphom, die in insgesamt vier Studien der deutschen Hodgkin-Studiengruppe aufgenommen worden waren. Ein Teil der Patienten hatte eine Kombinationstherapie mit zwei Zyklen Chemotherapie (Doxorubicin, Bleomycin, Vinblastin, Dacarbazin) gefolgt von einer involved field-Strahlentherapie mit einer Dosis von 20 oder 30 Gy erhalten, bei anderen waren in einem Zyklus andere Chemotherapeutika zum Einsatz gekommen (Cyclophosphamid, Vincristin, Procarbazin und Prednison), wiederum andere hatten eine alleinige extended field-Strahlentherapie erhalten.

Es zeigte sich, dass die kombinierte intensitätsangepasste Therapie der alleinigen extended field-Strahlentherapie hinsichtlich der Langzeitergebnisse mindestens ebenbürtig oder sogar überlegen war. So war zum Beispiel bei drei Viertel der Patienten einer Studie, die eine kombinierte Therapie erhalten hatten, die Krankheit auch nach 15 Jahren noch immer still – bei den Patienten, die externe Strahlentherapie erhalten hatten, gelang dies bei der Hälfte. Unterschiede im Gesamtüberleben nach 15 Jahren gab es nicht. Auch bezüglich zweiter bösartiger Tumoren – einer gefürchteten Nebenwirkung der aggressiven Krebstherapien – gab es zwischen den Gruppen keinen Unterschied.

Nach Ansicht der Studienautoren unterstützten die Langzeitergebnisse der vier Studien die Anwendung der risikoangepassten Kombinationstherapie bei Patienten mit frühem Hodgkin-Lymphom. Dessen ungeachtet seien weitere Nachbeobachtungen notwendig, um festzustellen, ob und welche späten Therapiefolgen bei den Patienten noch in Erscheinung treten.

Quelle:

https://www.krebsgesellschaft.de

 

© 2016 Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle (Saale) / Sachsen-Anhalt

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